"Endoskop" für die Luftfahrtindustrie developed im Stadtgut Steyr

Anfang März 2018 präsentierte der Smart Innovation Steyr Experte PROFACTOR bei der JEC World 2018, der internationalen Leitmesse für Verbundwerkstoffe, den neu entwickelten H-Scan zum Thema „zerstörungsfreie Inspektion“.

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Profactor entwickelt H-Scan. Bildquelle: UpperAustrianResearch, Hartwig Zörgl
UpperAustrianResearch, Hartwig Zörgl

„Der H-Scan ist ein Tool, dass nicht nur Fehler detektiert. Die Daten ermöglichen auch eine Optimierung der Prozessparameter.“ © Upper Austrian Research: Hartwig Zörgl

Im Auftrag von Airbus hat das im Stadtgut Steyr ansässige Unternehmen gemeinsam mit dem Luftfahrt-Zulieferer FACC den Sensor H-Scan entwickelt. Er funktioniert wie ein Endoskop und soll in Zukunft die Qualitätskontrolle erleichtern. Denn diese stellte bis dato eine Herausforderung dar. In der Flugzeugindustrie ist der Leichtbau entscheidungsgebend. Auch tragende Bauteile werden zunehmend aus Faserverbundstoffen hergestellt. Ein Airbus hat unzählige Bohrlöcher, die bislang nur visuell beim Ein- und Ausgang der Bohrlöcher geprüft werden konnten. Der von PROFACTOR entwickelte kamerabasierte Sensor kann nun in Bohrlöcher von minimal 4 Millimetern Durchmesser eingesetzt werden. An der Spitze des Endoskops befinden sich sechs regelbare Lichtquellen. Sie liefern Photometric Stereo-Aufnahmen, die von einer Bildverarbeitungs-Software ausgewertet werden. PROFACTOR kann dabei auf seine langjährige Erfahrung mit Machine Vision und Faserverbundwerkstoffen zurückgreifen.

H-Scan zur Festlegung optimaler Prozessparametern

Der H-Scan kann manuell oder robotisch zur Serienprüfung eingesetzt werden. Über die Detektion von Fehlern hinaus ist der H-Scan ein Instrument zur Optimierung des Prozesses. Der H-Scan liefert Daten, mit denen die wesentlichen Parameter der Produktion ressourcenschonend festgelegt werden können. Im konkreten Fall lässt sich mit dem H-Scan feststellen, welches Werkzeug, welche Drehzahl und welcher Vorschub eine optimale, ressourcenschonende und effiziente Fertigung ermöglichen.
Der H-Scan des Steyrer Unternehmens PROFACTOR ist nicht nur für die Produktion von Faserverbundbauteilen relevant. Das Setup von Sensorik und Software ist auch bei Metall- oder Metallverbundbauteilen einsetzbar.